Das Mecklenburgische Eisenbahn- und Technikmuseum Schwerin befindet sich in einem Gebäudekomplex des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Schwerin, welches als Denkmal der Landeshauptstadt Schwerin eines der ersten Industriebauten in Mecklenburg präsentiert. Die Gebäude wurden in den letzten Jahren des 19`ten Jahrhunderts errichtet und wurden bis zum Jahr 2000 als Instandhaltungswerkstatt für Lokomotiven genutzt.
Nach der Schließung der Werkstatt durch die DB AG wurde ein Teil des Komplexes im Jahr 2004 durch den Verein Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin e.V. übernommen. Im Dezember 2011 konnte der Vereinsvorstand nach jahrelangen Verhandlungen mit der DB AG die museal genutzten Anlagen und Gebäude kaufen. Somit wurde der Standort für das Mecklenburgische Eisenbahn- und Technikmuseum am Schweriner Hauptbahnhof dauerhaft gesichert.
Der Einzug in das Objekt stellte die Vereinsmitglieder vor neue Aufgaben und umfangreiche Projekte. An oberster Stelle stand und steht die Sicherung der Bauwerke und die Durchführung dringender Sanierungsarbeiten, insbesondere an den Dachflächen der Museumsgebäude. Die Mitglieder des Vereins haben bereits seit der Übernahme des Gebäudekomplexes versucht, die am stärksten geschädigten Stellen des Daches zu reparieren. Dieses Vorhaben stellte sich als eine fast unlösbare Aufgabe heraus, sowohl vom Aufwand der Arbeiten als auch vom zeitlichen Faktor. Sobald einige marode Stellen geflickt waren, gab es an anderen Punkten erneuten Handlungsbedarf. Auch bereits durchgeführte großzügige Ausbesserungen ganzer Dachflächen brachte nur einen Teilerfolg. Die problematische Gesamtsituation führte zur Absage von Veranstaltungen gefährdete den gesamten Museumsbetrieb.
Um eine dauerhafte Lösung zu finden, hat der Vorstand den Beschluss gefasst, die umfangreiche und komplizierte Sanierung in mehrere Projekte aufzuteilen und für ausgewählte Sanierungsflächen eine Firma zu beauftragen. Zu den wichtigsten Projekten zur Sanierung der Dachflächen auf den Museumsgebäuden, die auf den folgenden Seiten ausführlicher vorgestellt werden, zählen:
- Projekt 2009: Oberlicht über der Fahrzeughalle;
- Projekt 2012: Dachsanierung über der Ausstellungshalle;
- Projekt 2014: Dachsanierung über den Werkstätten.
Die Finanzierung des Vorhabens konnte der Verein nicht aus eigener Kraft bewältigen. So wurde es durch den Vorstand notwendig, Sponsoren zu finden und Möglichkeiten einer öffentlichen Förderung zu prüfen.
Der Verein hat seit dem Jahr 2011 für Sanierungsmaßnahmen an den denkmalgeschützten Gebäuden finanzielle und materielle Unterstützung erhalten durch:
- Land Mecklenburg-Vorpommern, Landesamt für Kultur und Denkmalpflege;
- Landeshauptstadt Schwerin, Amt für Denkmalschutz;
- Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin in der Landeshauptstadt Schwerin;
- Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH;
- LMI Projekt GmbH Warin;
Das Teilprojekt 2012 unter der Bezeichnung: „Sanierung des Daches der Ausstellungshalle” stellt das bisher umfangreichste Projekt zur Sanierung des Gebäudekomplexes dar. Zur Sanierung standen die Dachflächen über der Ausstellungshalle des Mecklenburgischen Eisenbahn- und Technikmuseum, in der hauptsächlich ein Teil der Fahrzeugsammlung präsentiert wird.
Die Gebäudesubstans befand sich zum Zeitpunkt der Übernahme in keinem befriedigenden Zustand. Erheblicher Sanierungsstau musste aufgeholt werden. Erschwerend wirkte sich aus, dass die Ausstellungshalle aus mehreren Gebäuden unterschiedlicher Bauausführungen besteht und somit auch die Dächer unterschiedliche Qualitäten und Baustoffe aufweisen. Auf Grund der immer wieder aufgetretenen Schäden mussten verschiedene Veranstaltungen abgesagt werden. So waren auch die Schweriner Eisenbahn- und Modellbahntage im September 2012 gefährdet.
Im März 2012 erarbeitete das Vereinsmitglied Dr. Ing Henry Männich (Architekt VFA) ein Leistungsverzeichnis zur Reparatur der Hallendächer, dass an mehrere Firmen verschickt wurde. Die Arbeiten wurden ab August 2012 durch die Schweriner Firma MIX Dachdecker und Zimmerer GmbH ausgeführt. Jedoch waren durch die Mitglieder in zahlreichen Einsätzen viele Arbeiten in Eigenleistung notwendig, um die Arbeiten zu beschleunigen und den Verein finanziell zu entlasten. Als Zieltermin wurde der September 2012 gesetzt, die Schweriner Eisenbahn- und Modellbahntage. Dieses Ziel wurde grundsätzlich erreicht, so dass die Veranstaltung planmäßig durchgeführt werden konnte und ein großer Erfolg wurde. Während der Bauausführung war jedoch nur ein sehr eingeschränkter Museumsbetrieb möglich, da aus Sicherheitsgründen Teile der Fahrzeughalle für den Besucherbetrieb gesperrt werden mussten. Die Fahrzeuge und einige Ausstellungsstücke wurden aus diesem Bereich entfernt. Die verbliebenen Ausstellungsstücke wurden weitestgehend vor Verschmutzungen geschützt.
Die Abrechnung der Arbeiten erfolgte entsprechend des Baufortschritts durch drei Teil- und eine Schlussrechnung. Nach Mängelbeseitigung wurde der Restbetrag am 02.01.2013 überwiesen.
Für die Sanierung der übrigen Dachflächen hat die EGS mbH im Auftrag der Landeshauptstadt Schwerin am 08.06.2012 einen Förderungsantrag für das Eisenbahnmuseum gestellt. Dieser wurde durch das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus geprüft und mit Bescheid vom am 13.08.2012 abgelehnt.
Der Antrag an die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin in der Landeshauptstadt Schwerin vom 09.07.2012 wurde mit Bescheid vom 22.11.2012 bewilligt.
Somit wurde eine der großen Baustellen mit dem Sanierungsprojekt 2012 vorläufig abgeschlossen.
Das Teilprojekt 2014 unter der Bezeichnung: „Dachsanierung über den Werkstätten -Dreherei bis Schmiede-” des nordöstlichen Gebäudeteils des Denkmals „Werkstattgebäude auf U-förmigen Grundriss”, bildet den Abschluss der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes des Mecklenburgischen Eisenbahn- und Technikmuseum. Zur Sanierung standen die Dachflächen den Eingangsbereich sowie Teilen der Ausstellungsräume, in denen auch die mit Stellwerken gesteuerte Modellbahnanlage aufgebaut ist. Im Seitenflügel des sanierten Dachbereiches befinden sich Werkstätten, in denen die Vereinsmitglieder ehrenamtlich die Ausstellungsstücke pflegen und aufarbeiten.
Für die Sanierung wurde die Schweriner Firma MIX Dachdecker und Zimmerer GmbH beauftragt, die bereits im Jahr 2012 die Dachsanierung durchgeführt hat. Im November 2014 begannen die Arbeiten im Bereich der Werkstatträume entsprechend der denkmalrechtlichen Genehmigung vom 09.09.2014. Die Sanierungsarbeiten wurden im April 2015 abgeschlossen. Für den Museumsbetrieb bestanden während der gesamten Zeit keine wesentliche Beeinträchtigung. Alle Öffnungstage und Veranstaltungen konnten planmäßig stattfinden.
Die Abrechnung folgte entsprechend des Baufortschritts durch eine Teil- und eine Schlussrechnung. Die alte Dachabdeckung wurde von der SAS gegen Rechnung entsorgt.
Um den Verein finanziell zu entlasten, wurden Sponsoren gefunden und Fördermittel der Denkmalpflege beantragt. Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege und der Fachdienst Denkmalpflege der Landeshauptstadt Schwerin bescheinigten die Notwendigkeit der Sanierung. Beide Ämter stellten im Oktober 2014 Fördermittel für dieses Projekt bereit. Dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken.
Um den für Förderungen unbedingt benötigten Eigenanteil zu finanzieren, danken wir der freundlichen Unterstützung der Stiftung Sparkasse Mecklenburg-Schwerin in der Landeshauptstadt Schwerin. Die bewilligten Mittel wurden bereits im Jahr 2013 beantragt und waren für die Sanierung des Halbrundlokschuppens 2 (Gleis 10-15) vorgesehen. Das geplante Projekt ist im Jahr 2014 wegen fehlender Mittel für die Gesamtfinanzierung gescheitert. Der Vorstand beantragte am 29.10.2014 die Umwidmung für das Projekt zur Dachsanierung der Museumsgebäude. Diesem Antrag wurde vom Stiftungsvorstand am 04.11.2014 zugestimmt.
Der Verein bedankt sich ebenfalls für die Sachspenden der Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH (SAS) und der LMI Projekt GmbH Warin für die Bereitstellung von Holz für die neue Schalung.
Mit Abschluss des Teilprojektes 2014 konnte das Gesamtprojekt zur Sanierung der Dachflächen der Museumsgebäude grundsätzlich beendet werden. Die notwendigen restlichen Arbeiten werden durch die Vereinsmitglieder in Eigenleistung erbracht.