VT137 099

Mitte der dreißiger Jahre benötigte die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) neue vierachsige Triebwagen für den Hauptbahnverkehr. Sie sollten eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h haben und in verkehrsschwachen Zeiten den Schnell-, Eil- und Personenzugdienst übernehmen.

Im Jahr 1934 erprobte die DRG drei Versuchstriebwagen und bis zum Jahre 1937 wurde die Serienlieferung mit über 100 Triebwagen beendet. Im Zugbetrieb bestand die Regeleinheit meist aus einem Triebwagen und einem gleichartigen Steuerwagen. Diese Triebzüge bewährten sich im Personenverkehr bestens. Im zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Triebwagen bei Feldeisenbahnkommandos eingesetzt und ein großer Teil dieser Fahrzeuge wurde in Folge von Kriegshandlungen zerstört.

Der VT 137 099 wurde im Jahr 1935 bei der Firma Westwaggon unter der Fabriknummer 126976 in Köln gebaut. Ausgerüstet wurde er mit einem Dieselmotor von 420 PS Leistung der Firma MAN. Seine erste Heimat war das Bahnbetriebswerk (Bw) Karlsruhe Personenbahnhof. Ab September 1936 ging der Triebwagen in das Bw Neumünster die ihn im Dezember 1936 nach dem Bw Flensburg weitergegeben haben. Dort lief er mit einem Steuerwagen bis zum September 1939 und gelangte danach zur Instandsetzung ins Reichsbahnausbesserungwerk (Raw) Wittenberge. Hier verlor sich die Spur des Triebwagens bis er im Oktober 1944 dort wieder auftauchte. Vermutlich war er in der Zwischenzeit bei einem Feldeisenbahnkommando. Anschließend ging er zum Bw Berlin Anhalter Bahnhof. Nach seinem Einsatz in Berlin ist er zum Umbau in das Raw Dessau überführt worden. Hier ist die gesamte Inneneinrichtung entfernt worden und er bekam für seine neue Aufgabe eine Salonausstattung. Dazu gehört ein Aufenthaltsraum, ein Salonschlafabteil mit Waschmöglichkeit, Schlafabteile für das Personal, eine Küche und eine Toilette. Im April 1956 war der Umbau beendet und der Triebwagen ist im Bw Stralsund beheimatet worden. Hier kam er nur noch im Sonderdienst für den Präsidenten der Rbd Greifswald zum Einsatz. Im Dezember 1962 bekam er einen neuen Motor mit einer Leistung von 410 PS von der Firma CKD und die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 100 km/h reduziert.

Mit der Schließung des Bw Stralsund verfügte der jetzige Eigentümer DB Museum Nürnberg im Jahr 2001 den nicht mehr betriebsfähigen Triebwagen mit dem Beiwagen nach Schwerin. Hier stehen beide im Mecklenburgischen Eisenbahn- und Technikmuseum und können besichtigt werden.

Über den VB ist nicht viel bekannt. Er wurde im Jahr 1934 von der Firma WUMAG gebaut. Im Jahr 1980 wurde der Beiwagen abgestellt und das Raw Berlin – Schöneweide baute ihn im Jahr 1990 wieder museumsgerecht auf. Seitdem verstärkt er den VT 137 099.