Im Jahre 1941 erhielt die Firma Henschel in Kassel den Auftrag zum Bau von Dampfschneeschleudern für die Deutsche Reichsbahn. Man griff auf eine eigene Konstruktion aus dem Jahre 1932 zurück. Geringfügig modifiziert entstanden bis 1944, hauptsächlich durch ausländische Subunternehmen, 25 Schleudern. Das Grundprinzip dieser Maschinen beruht auf einer Erfindung der Gebrüder Leslie aus Kanada aus dem Jahre 1884, die unter dem Namen „Rotary“ patentiert ist.
Das hier ausgestellte Exponat entstand 1941 nominell bei Henschel in Kassel und erhielt nacheinander folgende Bahndienstwagennummern: 701 680, 736 003, 78-32-03, 79-33-11, 30 50 949 3103-0, 30 50 979 3101-1 und 80 50 979 8209-6.
Als Stationierungen sind nachgewiesen:
– 01.02.1947 – 22.01.1948 Bw Angermünde,
– 18.02.1948 – 31.10.1970 Bw Annaburg-Buchholz,
– 01.11.1970 – 25.10.1982 Bw Karl-Marx-Stadt und
– 26.10.1982 – 25.09.1986 Bw Güstrow.
Über den Einsatz vor 1947 ist nichts bekannt.
Die Stationierung in Güstrow basierte auf Erfahrungen des Schnee-Winters 1978/79 im Norden des Landes. Buchmäßig führte man die Schleuder im Oberbauwerk Bützow als Grundmittel. Dort war sie auch oft abgestellt. Nach der Außerdienststellung gelangte, die als SSH 81 bezeichnete Maschine, auf ein zur Traditionspflege extra gebautes Gleis des Bahnhofes Teterow. Eisenbahnfreunde der dortigen Modellbahngruppe restaurierten und pflegten das Ausstellungsstück.
Als sich nach der politischen Wende 1989 das Teterower Projekt zerschlug, verfügte man die SSH 81 zunächst nach Hagenow-Land und dann in den Seehafen Rostock.
Das DB-Museum Nürnberg, inzwischen Verwalter historischer Fahrzeuge, wies im Dezember 2001 an, die Fahrzeuge nach Schwerin zu überführen. Hier steht die SSH 81 erstmalig vor der Witterung und Vandalismus geschützt. Als sich der Aufbau eines Stützpunktes des DB-Museums in Schwerin nicht verwirklichen ließ, bekam der Verein „Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin e.V.“ einen Leihvertrag für die Dampfschneeschleuder.