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Das Fahrzeug ist das älteste Fahrzeug in der Sammlung historischer Klein- und Privatbahnwagen des Vereins „Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin e.V.“.

Im Wagenverzeichnis der KED Stettin (Königliche Eisenbahn Direktion) von 1907 ist er mit Skizze als Hilfsgerätewagen 19030 Station Swinemünde nachgewiesen. Als Baujahr ist 1865 angegeben. Ein Vergleich mit Zeichnungen ähnlicher Wagen, lässt jedoch eher 1872 vermuten. Hersteller war die „Breslauer Aktiengesellschaft für Eisenbahn-Wagenbau“.

Der Wagen wurde nach bisherigen Erkenntnissen für 10.000,- Mark an die „Berlin-Stettiner-Eisenbahn“ als Gepäckwagen geliefert. Nach deren Verstaatlichung 1879 war er Eigentum der KPEV (Königlich Preußische Eisenbahn Verwaltung), passte jedoch nicht in deren Normalien und wurde nach 30-jährigem Einsatz als Packwagen um 1900 für 1.200,- Mark in einen Hilfsgerätewagen umgebaut und nach Swinemünde verfügt. Dort blieb er bis 1945.

Gegen Kriegsende räumte man das Bahnbetriebswerk teilweise. Zusammen mit einigen Dampflokomotiven kam auch der Hilfsgerätewagen – wahrscheinlich auf dem Seewege – in den Saßnitzer Hafen und fand sich bis 1977 im Hilfszug des Bw Saßnitz unter den Nummern 702 206, 872-501 und 60 50 99-55 570-4 wieder.

Danach diente er als Lagerraum im Bw Eberswalde. Als die Verschrottung drohte, informierten engagierte Eberswalder Eisenbahner ihre Schweriner Kollegen über das wertvolle Stück.

Darauf hin wurde der Wagen vom Verein „Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin e.V.“ 1994 käuflich erworben, von der „ABS Parchim“ 1997 liebevoll restauriert und entsprechend vorhandener Skizze äußerlich weitestgehend in den Zustand von 1907 zurückversetzt. Die Farbgebung und Beschriftung entsprechen der Epoche III der DR.

Noch heute weisen einige Bauteile wie der Doppel-T-Trägerrahmen, die Stangenpuffer älterer Bauart und die Zugführerkanzel mit fünf Stirnwandfenstern ohne Dachüberstand darauf hin, dass man es mit einem der ältesten erhaltenen Bahnfahrzeuge in Deutschland zu tun hat.