V180 118

Bis zum Jahr 1960 waren nur Lokomotiven gefertigt worden, die im Rangier- und Zubringerdienst eingesetzt wurden. Die Deutsche Reichsbahn (DR) benötigte aber dringend zur Ablösung der zahlreichen im Schnellzug-, Personenzug- und Güterzugdienst eingesetzten Dampflokomotiven leistungsfähige Streckendiesellokomotiven. Es wurde eine neue Universallokomotive mit unterschiedlicher Leistung als V180 und V240 entwickelt. Um auch auf Nebenbahnen die Lokomotive einzusetzen zu können, bekam die V240 zwei dreiachsige Drehgestelle. Die Serienfertigung der V180 begann im Jahr 1963 und sie hatten zum Anfang eine Leistung von 1800 PS.

Die Lokomotiven der Baureihe V180 haben zwei Motoren des Typs 12 KVD aus dem „VEB Kühlautomat Berlin - Johannesthal“ erhalten. Die Motoren wurden nach und nach verbessert und hatten später eine Leistung von 1000 PS bis 1500 PS. Die 118 118 ist von Anfang an mit Motoren mit einer Leistung von 1000 PS ausgerüstet worden. Die V180 waren robust und bei den Lokpersonalen beliebt.

Die damalige V180 118 ist im Jahr 1965 unter der Fabriknummer 275105 bei LKM in Potsdam – Babelsberg gebaut worden. Am 26.11.1965 wurde ist die Lokomotive abgenommen und im Bahnbetriebswerk (Bw) Dresden – Pieschen fand sie ihre erste Heimat. Danach ging sie ins Bw Reichenbach (Vogtl.), wo sie 16 Jahre ihres Lokomotivlebens verbrachte. Im September 1974 kam die Lokomotive, nach der EDV-Umzeichnung im Jahr 1970 nun als 118 118-9, in den Norden zum Bw Rostock. Dort ist sie zum größten Teil im S-Bahnverkehr nach Warnemünde mit, den für die S-Bahn Rostock typischen, blau-weißen Doppelstockeinheiten zum Einsatz gekommen. Nach ihren S-Bahndienst verschlug es im Jahr 1982 die Lokomotive ins Bw Schwerin und sie befuhr die Nebenbahnen rund um die Bezirksstadt. Die Lokomotiven der Baureihe 119 (U-Boote) verdrängte die 118´er aus ihren Einsatzgebiet und die 118 118-9 wurde ins Bw Wittenberge abgegeben. Dort wurde sie mangels Bedarf im Mai 1992 abgestellt.

Die „BSW – Freizeitgruppe Warnemünde“ bemühte sich um die einstige Rostocker Lok und bekam sie als Dauerleihgabe von der ehem. DR. Die Freizeitgruppe ließ die Lokomotive im ehem. Dieselmotorenwerk Rostock (vormals Raw Rostock) bei einer AB-Maßnahme ausstellungsgerecht aufarbeiten. Seitdem war die Lokomotive der Star auf vielen Ausstellungen im Nordosten der Republik. Seit dem Jahr 1998 ist die Lokomotive wieder in Schwerin beheimatet und begeistert durch ihre zeitlose Form und Farbgebung die Besucher im „Mecklenburgischen Eisenbahn- und Technikmuseum“.