V100 143

Die V100 ist eine diesel-hydraulische Lokomotive für den schweren Rangierdienst und für leichte Reise- und Güterzüge im Streckendienst. Sie sollte Anfang der siebziger Jahre die noch zahlreich im Einsatz befindlichen Dampflokomotiven, vor allem auf Nebenbahnen, ablösen. Im Jahr 1970 wurden die Lokomotiven in die Baureihe 110 umbenannt. Die V100 hat eine Leistung von 1000 Ps. Diese Leistung reichte bald im Betrieb nicht mehr aus, wo darauf hin die meisten Lokomotiven im Reichsbahn-Ausbesserungswerk Stendal umgebaut wurden. Sie erhielten Motoren mit 1200 PS (BR 112) und teilweise 1500 PS (BR 114). Wobei die stärkste Variante nur in dem südlichen Streckennetz der Deutschen Reichsbahn zum Einsatz kam.

Die V100 143 wurde 1969 mit der Fabriknummer 12444 beim LEW Hennigsdorf (bei Berlin) gebaut. Ihre erste Heimat war das Bw Dresden. In Sachsen befuhr die Lokomotive zahlreiche Nebenbahnen mit vielen unbeschrankten Bahnübergängen, deshalb rüstete der Hersteller die Lokomotive mit einem Druckluftläutewerk aus, womit sie sich rechtzeitig lautstark bemerkbar machte. Diese Einrichtung war bei den Lokomotiven der Baureihe V100 relativ selten. Über das Bw Nossen ist die Lokomotive im Jahr 1979 in den Norden ins Bw Wismar gekommen. Von hier aus beförderte sie Reise- und Güterzügen in Richtung Rostock und Schwerin. Weitere Heimatbahnbetriebswerke waren Wittenberge, Hagenow/Land, Neuruppin und Neustrelitz. Im Jahr 1994 ist die Lokomotive nach Rostock umbeheimatet worden, wo sie im November 1995 abgestellt und ausgemustert wurde. Ihre Nachfolge haben modernere Fahrzeuge übernommen.

Nach langer Abstellzeit in verschiedenen Bahnbetriebswerken gelangt die Lokomotive in den Bestand des DB Museum Nürnberg und wurde zu dem ehemaligen Außenstandort Schwerin verfügt. Der Verein „Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin“ bekam die V100 im Jahr 2002 als Dauerleihgabe vom DB Museum. Jetzt begann die mühevolle Arbeit, die Lokomotive wieder herzurichten. Es mussten viele fehlende Teile wiederbeschafft werden, wobei das Alstom - Werk in Stendal den Verein unterstütze.

Durch eine AB-Maßnahme im Jahr 2007, mit Unterstützung des Vereins, ist die Lokomotive wieder aufgearbeitet worden. Alle fehlenden Teile wurden wieder ergänzt und ein Neuanstrich in der Originalfarbe Purpurrot macht sie zu einem Blickfang im „Mecklenburgischen Eisenbahn- und Technikmuseum“.